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Warum die Desinfektion der Hände für die Psyche nicht ausreicht…

Beitrag von Gabriela von Witzleben

Wie die Triade von Bauch, Herz und Kopf als Klärungsinstrument und zur Ressourcenstärkung genutzt werden kann.

Mit dem Triadischen Prinzip wird auf die drei Kompetenz-Zentren Bauch, Herz und Kopf fokussiert. Durch diese drei Erlebnisräume werden die drei Kernbedürfnisse Autonomie, Beziehung und Sicherheit repräsentiert. Wie zentral diese Kernbedürfnisse sind, das wird in diesen „beispiellosen Zeiten“ noch mal klarer, da für die meisten Menschen Selbstbestimmtheit (Autonomie), Kontaktmöglichkeiten (Beziehung) sowie Überblick und Orientierung (Sicherheit) auf eine besondere Weise beeinträchtigt sind.

Hinter den allgemeinen Anordnungen steht das Kernbedürfnis (KB) Sicherheit: Das Virus soll eingedämmt/kontrolliert werden, die medizinische Versorgung gewährleistet bleiben. Einerseits werden hierfür die beiden anderen KB`s untergeordnet, andererseits resultiert gerade daraus in vielen anderen Bereichen ein gravierender Verlust von Sicherheit.

Jetzt möchte jeder wissen woran er ist bzw. wie was sein oder werden könnte: Man pro-gnostiziert fortwährend, man liest/hört/sieht verschiedenste und z.T. widersprüchliche Expertisen, doch das Bedürfnis nach Überblick/Orientierung/Sicherheit bleibt weiterhin ungestillt. Daher ist das Hamsterrad der Überlegungen und die Zahlen- und Kurvensucht über die neuesten Entwicklungen nur schwer zu stoppen, und so leiden sehr viele Menschen an einer enormen Überlastung des Kompetenz-Zentrums Kopf.

Aus der Perspektive des Triadischen Prinzips entsteht die PKÜ (permanente Kopfüberlastung) auf Grund der Vernachlässigung der Kompetenz-Zentren Bauch und Herz bzw. durch die Dysbalance der Bauch/Herz/Kopf-Triade. Hier zeigt sich, wie die Folgen der von außen auferlegten Beschränkungen auf die Psyche übergreifen – oder mit anderen Worten: wie sie die Psyche infiziert.

So wie in Erkältungs-Zeiten die körperliche Immunabwehr unterstützt werden kann, gibt es auch die Möglichkeit, die psychische Immunabwehr zu stärken. Neben PEP – genial das aktuelle ‚Innen-Leben-Kartenset‘! – ist dafür eine gute Zusammenarbeit der unterschiedlichen Kompetenzzentren (Bauch/Herz/Kopf) förderlich. Gerade in Krisenzeiten ist eine fortwährenden Ausbalancierung der drei Kernbedürfnisse wesentlich, und es bedarf eines Bewusstseins nicht nur für ihre Gleichzeitigkeit und Gleichwertigkeit, sondern auch dafür, dass sie drei fundamentale Werte repräsentieren.

Die Kernbedürfnisse können in den jeweiligen Zentren aktiviert und als Ressource erlebt werden: Der Handlungsspielraum im eigenen inneren System wird weiter, der Kontakt zu sich selbst verbessert sich, und in der Folge bietet das Erkennen von Handlungsoptionen und der Selbstbeziehung mehr Überblick und Orientierung und damit auch mehr Sicherheit. Alles zusammen führt zu einer höheren Selbstwirksamkeit, auch in Bezug auf das Außen.

Mit der folgenden Anleitung können Sie mit sich selbst, oder auch als Begleitung für jemand anderen das Beschriebene in die Tat umsetzen.

Die Begehung der Triade

Man legt am Boden ein Dreieck (mit 3 Pappscheiben, Platzsets, Moderationskarten, o.a.). Jedes Eck repräsentiert eines der 3 Zentren Bauch – Herz – Kopf

  • Start ist bei Bauch. Es geht im Uhrzeigersinn weiter zu Herz, dann Kopf, immer diese Richtung beibehalten.
  • Mit den Zentren wird in Kontakt getreten, indem man sich auf den jeweiligen Bodenanker (Pappscheibe o.a.) stellt und die Aufmerksamkeit in das entsprechende Zentrum lenkt.
  • Es bedarf keiner Anstrengung/Konzentration, es wird nichts hergestellt, ‚einfach rumstehen‘. Die Augen bleiben geöffnet.
  • Wie ist es jeweils im ganzen Körper? Alles was passiert dient als Informationsquelle und wird gesammelt, ohne Wertung.
  • Anfangs wird nur auf die Unterschiedlichkeit der drei Zentren fokussiert.
  • Ab dem 3. Durchgang kann man die Zentren fragen, wie es um sie selbstbestellt ist, und ob sie die jeweils anderen beiden kennen.
  • Sollte es innerpsychische Konflikte geben oder Abwertungen, kann man diese sehr gut mit PEP bearbeiten.
  • Dann fragt man seine Zentren, wer was in der aktuellen Situation/Krise zur Verfügung stellen kann.
  • Ein schwächeres und/oder überlastetes Zentrum kann von den jeweils beiden anderen Unterstützung erfahren.

Einige Videos zur Arbeit mit der Triade finden Sie auf der Webseite: www.triadische-systemik.de

1 Antwort auf „Warum die Desinfektion der Hände für die Psyche nicht ausreicht…“

Vielen Dank für diese wunderbare Situationsanalyse der drei Anteile! Ich war gleich inspiriert für jeden einzeln eine kleine selbstfürsorge auszudenken und werde Freunden jetzt auch viel öfter die Frage stellen welcher Anteil gerade ein Bedürfnis hat! Sei ganz lieb gegrüßt aus Hannover von Antonia

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